9. Tag – Der gute Hirte gibt sein Leben hin für die Schafe
Der 7. Dezember ist der Gedenktag an den Kirchenlehrer und Bischof von Mailand, Ambrosius. Der hl. Ambrosius wurde im Jahr 339 oder 333 als Sohn eines hohen römischen Verwaltungsbeamten in Trier geboren. Später trat er in den Staatsdienst und wurde Provinzstatthalter von Ligurien und Ämilien.
Im Jahr 374, damals noch durch Akklamation, wurde er in das Amt des Bischofs von Mailand gewählt. Ab diesem Zeitpunkt stellte er seine ganze Kraft in den Dienst des Hirtenamtes. Sein theologisches Wissen erwarb er sich vor allem durch das Studium der griechischen Kirchenväter, dass er dann zusammen mit seiner antik-römischen Bildung harmonisch verband. Schon damals galt Ambrosius als ein hochgebildeter, aber auch für die Regierenden unbequemer Bischof. So verteidigte er zum Beispiel die Kirche von Mailand gegen die Ansprüche der arianischen Kaiserin Justina. Er wehrte staatliche Übergriffe auf kirchliche Bereiche ab. Der Kaiser stand für ihn nicht über der Kirche, sondern innerhalb der Kirche.
Viele Menschen erreichte Ambrosius durch seine Predigten und Schrifterklärungen. Unter anderem gehörte auch der spätere Kirchenlehrer Augustinus zu seinen Zuhörern. Ambrosius starb am 4. April 397; der 7. Dezember ist der Tag seiner Bischofsweihe. Ambrosius gilt bis heute als einer der führenden Theologen seines Jahrhunderts und wird neben die großen Kirchenlehrer Augustinus, Hieronymus und Leo d. Gr. gestellt.
Prüfe Deine Worte!
„Ist einer im Reden behutsam, so wird er milde, sanft und bescheiden. Wenn er nämlich den Mund hält und seine Zunge beherrscht und nicht redet, bevor er seine Worte geprüft und abgewogen hat und überlegt hat, ob dies zu sagen sei, ob es diesem Menschen gegenüber zu sagen sei, so übt er in der Tat Bescheidenheit, Sanftmut und Geduld.“ (Ambrosius von Mailand)
Aus dem Tagesevangelium:
In jener Zeit sprach Jesus: Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander.
Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt. Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen, und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. (Joh 10, 11-16)
Gedanken zum Tagesevangelium:
In der alten Welt verstanden sich die Könige und andere Volksführer als „Hirten“. Daher vesteht sich auch Jesus als der „gute Hirte“. Anders als ein Volkstribun, versteht er darunter aber vor allem die Treue zu den Seinen bis hin zum Opfer des Lebens. Im Licht des Osterereignisses, den Tod Jesu und seine Auferstehung, offenbart sich die ganze Tragweite des Bibelwortes und seine tiefe Wahrheit.
Zwei ernste Mahnungen enthält das Wort vom guten Hirten: an alle die Mahnung zur Einheit im Glauben und in der Liebe; an die Hirten, die Verantwortlichen in der Gemeinde, die Mahnung, es dem guten Hirten nachzutun und der anvertrauten „Herde“ zu dienen, nicht sie beherrschen zu wollen. Dienen heißt: für die anderen da sein, arbeiten, leben, leiden.
[button link=“http://i-blogger.de/der-adventskalender/10″ size=“large“ color=“red“]Zu Tag 10[/button]