Der Brauch eines Adventskalenders in der christlichen Tradition ist noch gar nicht so alt. Erst im 19. Jahrhundert (vermutlich 1851) lassen sich die ersten Kalender nachweisen. Ursprünglich stammen die ersten Formen dieser Vorbereitung auf das Weihnachtsfest aus dem protestantischen Umfeld. Jedes Türchen zeigt die Zeit bis zum Heiligen Abend (24. Dezember) an, der Tag an dem nach christlichen Verständnis Gott Mensch geworden ist und durch die Geburt seines Sohnes Jesus Christus auf die Erde gekommen ist.
Heute sind Adventskalender ein fester Bestandteil in christlich geprägten Ländern und finden auch bei nichtchristlichen Familien Verwendung. Auch bei Muslimen haben solche Kalender in den vergangenen Jahren Eingang in ihr Glaubensleben gefunden. Der Ramadankalender, der in diesem Jahr auch bei den Integrationsbloggern abgerufen werden konnte, zeugt davon. Über den Fastenmonat hinweg, werden hier Kindern in kindgerechter Form der islamische Glauben vermittelt. Für viele Menschen ist der Ramadankalender eine gute Möglichkeit gewesen, sich einen Überblick über die Glaubensinhalte von muslimischen Menschen zu verschaffen. Für muslimische Menschen bietet der Ramadankalender einen guten Wegbegleiter in der Fastenzeit.
Der Adventkalender soll nun im Dezember die gleiche Funktion erfüllen und zum gegenseitigen Kennenlernen und Verstehen beitragen.
1.Tag (1. Advent) – Unsere Erlösung ist nahe
Die Zeit des Wartens und der Vorbereitung hat wieder begonnen. Es sind Tage der Vorbereitung auf das Kommen unseres Herrn. Es keine Gedächnisgeschichte, kein Mythos, kein Herüberblinzeln aus längst vergangenen Tagen. Die Geburt Christi ereignet sich im Hier und Jetzt. Unsere Hoffnung erwächst aus unserem Glauben, der immer wieder sein Zentrum in der Menschwerdung Gottes bis hin zum Kreuztod hat. Die Kraft der Hoffnung aber ist die Liebe. Das liebende Herz erfährt jetzt schon die Nähe des Herrn und die heilende Kraft seiner Gegenwart.
Aus dem Tagesevangelium:
Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. (Lk 21,25f)
Gedanken zum Evangelium:
Als Jerusalem im Jahr 70 nach Christus zerstört wurde, war nicht das Ende der Welt angebrochen. Immer weitere Katastrophen und Erschütterungen prägten auch danach die Menschheitsgeschichte. Auch heute begegnen wir tagtäglich Menschen, die Angst haben, die sich vor der Zukunft fürchten, die sich hilflos den Entwicklungen auf dieser Welt ausgeliefert fühlen. Die Christen aber schauen nach dem Menschensohn aus, der kommt, um die Welt zu richten und zu retten. Die Kraft zum Durchhalten nimmt der Christ nicht aus politischen oder philosophischen Parolen, sondern aus dem Wort Christi.
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