Papst Benedikt ist zurückgetreten, es fielen ermunternde Worte von Bundespräsident Gauck in der Jungen Islam-Konferenz und der NSU-Ausschuss hat immer noch kein Ende gefunden. Hiermit seien diese drei Nachrichten in einem Atemzug genannt. Wir werden nicht weiter darüber berichten, weil diese Nachrichten die Gemüter nicht gerade aufblühen lassen.
Unseres Erachtens ist die Berichterstattung der hiesigen Medien nicht gerade rosig. Wir haben uns gefragt, ob dies am Beruf “Journalismus” liegt oder an den schlecht ausgebildeten Journalisten. Die Frage einer tiefgreifenden Voreingenommenheit wollen wir hier gar nicht erst erörtern. Nach einem Gespräch mit Mustafa Altas haben wir eine mögliche Antwort darauf gefunden. Wir haben mit ihm über die World Media Akademie gesprochen, die in diesen Tagen begonnen hat. Er ist Projektleiter der WMA.
DIB: Herr Altas, zum wievielten Mal findet die WMA mittlerweile statt?
Mustafa Altas: Die WMA findet jetzt zum zweiten Mal statt. Bereits im Jahr 2012 richtete die World Media Group AG die Seminarreihe aus, um junge Journalistenanwärter und interessierte Studenten zu fördern.
DIB: Was ist die World Media Group?
Mustafa Altas: Die World Media Group AG ist eine Mediengruppe mit Sitz in Offenbach am Main. Ihr Medienangebot beinhaltet unter anderem den deutschsprachigen Unterhaltungssender EBRU, den türkischsprachigen Unterhaltungssender SAMANYOLU AVRUPA sowie die renommierte Tageszeitung ZAMAN AVRUPA. Neu im Portfolio ist das deutschsprachige Online-News-Portal DEUTSCH-TÜRKISCHES JOURNAL.
DIB: Mit welchem Ziel wird die WMA veranstaltet?
Mustafa Altas: Der World Media Group AG ist es sehr wichtig, einen nachhaltigen und qualitativen Journalismus zu fördern. Dieses Ziel verfolgt sie mit all ihren Medien. Daher gründete die World Media Group AG die World Media Akademie im Jahr 2012, um einen Beitrag zu leisten, junge Journalismus-interessierte Menschen zu fördern und eine qualitativ hochwertige Ausbildung in Form einer solchen Seminarreihe anzubieten.
DIB: Welche Inhalte werden vermittelt?
Mustafa Altas: Die Inhalte sind vielfältig. Vom Alltag eines Kriegsberichterstatters zum Umgang mit Politikern in Interviews können die Teilnehmer einiges an Wissen mitnehmen. Es wurden Referenten aus den Bereichen Print-, TV- oder Onlinejournalismus, aber auch aus der Öffentlichkeitsarbeit oder dem Medienrecht hinzugezogen. Weitere Themen sind Medienverantwortung sowie Fotojournalismus. Es wurde darauf geachtet, den Teilnehmern so viele Einblicke wie möglich durch die Vorträge zu gewähren. Aber auch die praktische Arbeit sollte gefördert werden durch einige Workshops.
DIB: Wer darf alles daran teilnehmen? Sind die Auswahlkriterien sehr streng? Muss man aus dem Journalismus kommen, um mitmachen zu können?
Mustafa Altas: Teilnehmen darf jeder, der sich für Journalismus interessiert. Die Voraussetzungen dabei sind, dass eine abgeschlossene Ausbildung oder Abitur vorliegt. Als Altersgrenze wurde 28 Jahre festgesetzt.
DIB: Wie ist die Mannschaft der Referenten aufgestellt, wo kommen diese alles her? Wer war bis jetzt der /die teuerste bzw. höchstkarätige?
Mustafa Altas: Es wurden Referenten aus den Bereichen Print-, TV- oder Onlinejournalismus, aber auch aus der Öffentlichkeitsarbeit oder dem Medienrecht hinzugezogen. Es sind Redakteure und Journalisten, Fotojournalisten, PR-Fachleute, Direktoren von verschiedenen Medieninstituten oder der Landesmedienanstalt Hessen darunter. Die Referenten sehen hinter die Kulissen des Non-Profit-Projekts und stellen sich aufgrund dessen sehr kostengünstig bzw. kostenfrei zur Verfügung.
DIB: Wie ist die Resonanz seitens der teilnehmenden? Gibt es viele medieninteressierte „Türken“ in Deutschland? Und wie stellen sich diese an? Haben sie schon eine gewisse Medienaffinität?
Mustafa Altas: Die Resonanz dieses Jahr ist wie auch im letzten sehr ausgeprägt. Wir haben in diesem Jahr sowohl viele türkische als auch viele deutsche Bewerber. Sie alle zeigen großes Interesse und bewarben sich mit vielversprechenden Motivationsschreiben. Wir sind sehr gespannt und freuen uns auf lehrreiche und produktive sechs Wochen. Die Medienwelt ist für viele junge Leute ein attraktives Umfeld, sowohl für deutsche als auch für türkische. Die Herkunft spielt in diesem Sinne keine Rolle. Die meisten jungen Menschen bewegen sich sehr vertraut in den Medien und zeigen enorme Affinität. Das bringt der Wandel der Medienwelt mit sich.
DIB: Wofür „brennen“ die Teilnehmer? Warum sind sie mit dabei?
Mustafa Altas: Das Berufsbild des Journalisten hat eine große Anziehung, wie auch das Schreiben oder Berichten über das aktuelle Geschehen. Es gibt jedoch die unterschiedlichsten Motive der Bewerber, in die Medien reinschnuppern zu wollen. Die einen wollen in den Bereich der Moderation, die anderen in die Öffentlichkeitsarbeit oder in eine Redaktion einer Tageszeitung. Das Berufsfeld des Journalisten ist so vielfältig, dass die Interessen der Teilnehmer der Seminarreihen auch stark auseinander gehen können.
DIB: Können auch Nichttürken und Nichtmuslime daran teilnehmen?
Mustafa Altas: Wie oben bereits erwähnt ist in diesem Jahr die Herkunft der Teilnehmer sehr gemischt. In diesem Jahr liegt der Anteil der Deutschen bei ca. 50{29198b972399c81ed5054510dfa220ef2abbd08e78f3050c7d7070df681d4040}.
DIB: Die Teilnehmenden müssen ja nur ihre Fahrtkosten selber tragen, wie finanziert Ihr die Veranstaltung?
Mustafa Altas: Die Veranstaltung finanziert sich ausschließlich über die eigenen finanziellen Mittel der World Media Group AG. Es gibt keine Sponsoren oder ähnliches. Die Referenten sehen es ebenfalls als Non-Profit-Projekt und haben sich bereit erklärt, ohne üppige Honorare ein Teil des Projektes zu werden.
DIB: Was können die Teilnehmenden anschließend mit ihrem Zertifikat machen? In welchem Maße ist dieses anerkannt?
Mustafa Altas: Es gab einige Fälle, in denen Universitäten oder Hochschulen die Seminarreihe als praktische Anteile angerechnet haben aufgrund des Zertifikats und der qualitativen Inhalte. Es ist die Möglichkeit, nachzuweisen, dass man sich journalistisch weiterbildet und in den Kontakt mit hochkarätigen Medienfachleuten gekommen ist und deren Erfahrungen teilen kann.
DIB: Haben sich für die Teilnehmenden im letzten Jahr Jobchancen durch den Kontakt mit den Referenten ergeben?
Mustafa Altas: Die World Media Akademie ist auch eine Möglichkeit für die World Media Group AG, Nachwuchs für ihre Medien zu finden. Sowohl für die türkischsprachigen Medien als auch für die deutschsprachigen. Es werden im Laufe der sechs Wochen von jedem Teilnehmer zwei Artikel zu unterschiedlichen Themen, die am Beginn ausgesucht werden, geschrieben und dienen als Leistungsnachweis. Anhand dessen können herausragende Leistungen bewertet werden und sich Chancen ergeben, für die Mediengruppe tätig zu werden.
DIB: An wen kann man sich bei Interesse wenden? Wie bewerben?
Mustafa Altas: Für dieses Jahr ist das Bewerbungsverfahren schon beendet. Im nächsten Jahr kann man sich durch eine E-Mail mit Motivationsschreiben und Lebenslauf an akademie@wmgag.eu bei der Akademie bewerben. Die genauen Details dazu werden wieder auf der Webseite, in den Medien der World Media Group AG sowie über Universitäten und Plakate veröffentlicht. Auch Fragen kann man über diese E-Mail-Adresse oder unter 069 300 34 294 stellen.
DIB: Herr Altas, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen viel Erfolg bei der diesjährigen World Media Akademie.
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