Es gibt heutzutage viele verschiedene Definitionen dieses Begriffs in Lexika, Büchern und staatlichen sowie privaten Internetseiten. Nach einer Definition der Bundeszentrale für politische Bildung ist Integration das Eingliedern einer Minderheit in eine größere Gruppe, „Dies jedoch nicht durch einseitige Anpassung (=Assimilation), sondern durch die Schaffung eines neuen Ganzen, wo die Werte der Minderheit mit einfließen. Dies passiert in erster Linie durch persönlichen Kontakt.“
Nun möchte ich eine Definition des FID Berlin e.V. (Forum für interkulturellen Dialog) zitieren: „Integration ist die gleichberechtigte Teilhabe von Zuwanderern am wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben unter Respektierung ihrer jeweiligen kulturellen Eigenart. Demnach muss das Aufnahmeland Integrationsangebote bereitstellen, während die Zuwanderer berechtigt, aber auch dazu angehalten sind, sie wahrzunehmen. Die Bereitschaft zum Erwerb deutscher Sprachkenntnisse sowie die Anerkennung der Grundwerte unserer Verfassung und der darauf beruhenden allgemeinen Rechtsordnung sind notwendige Voraussetzungen für die Integration.“ (s. http://www.dialog-berlin.de )
Wie wir hier deutlich erkennen, wird ein assimilatorischer Integrationsbegriff durch die Voraussetzung „unter Respektierung ihrer jeweiligen kulturellen Eigenart“ völlig abgelehnt. Es wird betont, dass Migranten im Rahmen der Rechtsordnung ihre eigenen kulturellen und religiösen Sitten bewahren können. Somit betrifft die Integration jeden einzelnen Menschen, der in dieser Gesellschaft lebt. Auf der anderen Seite wird in einem Lexikon die Integration als ein „Prozess von der… Eingliederung von Personen und Gruppen in oder ihre Anpassung an allgemein verbindliche Wert- und Handlungsmuster“ definiert. Abschließend können wir festlegen, dass es beim Integrationsbegriff um eine Eingliederung einer Gruppe in eine größere Gruppe geht, die durch Respektierung der kulturellen Eigenart und ein strukturelles Verständnis von Integration funktioniert, nicht jedoch durch völliges Aufgeben der eigenen Kultur, sowie Religion. Denn verschiedene Kulturen schaden nicht der Gesellschaft, sondern schenken ihr Vielfalt, mit der Voraussetzung, dass diese mit den Werten der Mehrheitsgesellschaft nicht kollidieren.
Deutschland sollte klar definieren, was Integration ist, und festlegen, was von den „integrationsunwilligen“ Muslimen erwartet wird. Wird es nun erwartet, dass Türken über Jahre hinweg völlig zu Deutschen werden? Oder ist es nur eine Frage der Mentalität? Wer ist nun besser integriert? Der Deutschtürke, der Tore für die Nationalmannschaft schießt, oder der Akademiker, der fünf mal am Tag betet, vom Koran liest, aber trotzdem versucht – ich bedaure, dass ich das Wort „trotzdem“ benutzen muss, als wären es Gegensätze – etwas für die Gesellschaft zu tun und somit dem Motivationsspruch des Propheten: „Der Beste von Euch ist derjenige, der den Menschen am nützlichsten ist.“ versucht Folge zu leisten? Dies sind wichtige Fragen, die beantwortet werden müssen. Mit der Hoffnung dass wir solche Diskussionen nach 20 Jahren nicht mehr führen müssen, bis zum nächsten Eintrag…