Interessante Aussage von Markus Lanz – heute im BILD-Interview: „Absolut jeder, der in irgendeiner Form in der Öffentlichkeit steht, wird angegriffen und zwar meistens anonym im Netz.“ Lanz: „Ich glaube, wir werden das irgendwann mal infrage stellen müssen, weil es auf uns als Gesellschaft zersetzend wirkt.“
Die Anonymität im Netz scheint vielen Zeitgenossen das Gefühl zu geben, dass sie es jetzt mal richtig „krachen“ lassen können. Das, was ihnen im „realen“ Leben fehlt, versuchen sie durch Cybermobbing zu kompensieren. So bescheinigen etliche Psychologen, dass insbesondere bei frustrierten Usern die Anonymität des Netzes zu einer pöbelnden Enthemmung führt. „Für viele ist die Anonymität ein Freifahrschein für Beleidigungen der übelsten Art.
Der Psychologe John Suler von der Rider University in New Jersey prägte erstmals 2004 in der Fachzeitschrift Cyberpsychology and Behavior den Begriff der „toxischen Enthemmung“ für das häufig rüde und hasserfüllte Pöbeln von Computernutzern. Das seien die dunklen Seiten der Anonymität im Netz, in deren Schutze die Menschen Dinge sagen und machen, die sie bei einem analogen Gegenüber nie wagen würden.
So verwundert auch nicht das Ergebnis einer aktuellen Facebook-Studie. Facebook hat weltweit mehr als eine Milliarde Mitglieder – und macht unzufrieden. Insbesondere die positiven Nachrichten von Facebook-Usern machen Nutzer neidisch und frustriert. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Technischen Universität Darmstadt und der Humboldt-Universität in Berlin. Mehr als ein Drittel der befragten Facebook-User fühlten sich während und nach der Nutzung schlecht, fanden die Forscher heraus. Sie seien einsam, müde, traurig oder frustriert.
Der Grund: Neid auf die positiven Nachrichten der Facebook-Freunde. „Normalerweise beneidet man Leute, die einem ähnlich sind“, sagte Projektleiterin Hanna Krasnova am Montag. Auf Facebook erfahren Nutzer mehr über andere, ihnen ähnliche Menschen, mit denen sie sich vergleichen können. „Die Bedingungen für einen sozialen Vergleich sind besser. Man kann besser sehen, wie man abschneidet.“
Um die negativen Gefühle zu kompensieren, komme es zu einer … „Neidspirale“… Das bedeute, dass dies die Lebenszufriedenheit der Nutzer signifikant beeinträchtigte, so die Wissenschaftler.
Na ja…wenn man sich auf Facebook so manche Postings anschaut, muss irgendwas dran sein.
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