Migration ist ein identitätsstiftender Prozess der Abgrenzung von und Zugehörigkeit zu bestimmten nationalen kulturellen Codes.

Der Migrant ist unweigerlich dazu bestimmt, ewig „der Andere“ zu sein. Auch bei positiv verlaufender Migrationsgeschichte wird es immer Codes geben, die der Migrant nicht versteht oder auch nicht verstehen will. Kehrt er in sein Heimatland zurück, stellt er hingegen fest, dass er dort ebenfalls viele Jahre der Sozialisierung verpasst hat. Einmal migriert, befindet sich das Individuum für immer zwischen den Stühlen. Die Außenseiterperspektive erlaubt dem Migranten aber auch, seine eigene kulturelle Identität zu sehen und bewusst ein Anderer zu werden.

Wir, das Schreibkollektiv „Identitätswandern“, glauben, dass die Identität jeder Person wie eine komplexe, geheimnisvolle DNA-Struktur ist. Kulturelle Vielfalt erweitert sie unschätzbar. Kulturelle Vielfalt trägt zu kultureller Verständigung bei – und realisiert ein Stück Weltfrieden.

Wir, die Journalistin Maxie Hochmuth und der Wortkünstlerin und Skribentin Mareen Bruns, sind, so könnte man es zumindest nennen, „Migranten aus Langeweile“.

Wir haben uns entschlossen, bei den „Integrationsbloggern“ mitzumachen und künftig im 14-Tages-Rhythmus Beiträge zu publizieren, weil wir ein interkulturelles Forum schaffen wollen, das sich auch über Ländergrenzen hinausbewegt. Dabei sind wir immer für Vielfalt, Neugier und Verständnis und für einen kritischen Dialog zwischen der eigenen und der fremden Kultur zu haben. Wir wollen innere Prozesse der Migration sichtbar machen und ihre äußeren Faktoren (wie z.B. Gesetze) diskutieren.

Wir arbeiten sowohl journalistisch als auch künstlerisch – mit Text, Bild und Ton und Verweisen auf aktuelle kulturelle und gesellschaftliche Debatten. Wir erforschen Grenzen, machen sie sichtbar – und versuchen sie aufzuheben.

Unsere Basis ist Schweden. Als Migrations-Schreibkollektiv sehen wir uns als Plattform für Migrationserfahrungen deutschsprachiger Migranten. Wir interessieren wir uns aber auch für transkulturelle Phänomene auf der ganzen Welt.

Wir wollen aber auch von den Erfahrungen unserer Leser leben und laden Euch ein, Euch mitzuteilen und mit uns zu diskutieren.

Was uns am meisten bewegt, sind Fragen wie:

Was bedeutet Migration in einer globalisierten Welt, in einem Europa, in welchem beispielsweise Universitäten fast voraussetzen, dass Studenten zugleich Kosmopoliten sind? Was verbindet Migranten? Was macht unsere Migration bedeutsam? Wie verändert sich unsere Perspektive auf das Eigene und das Fremde durch die Migration?  Was ist kulturelle Identität?

Wir freuen uns auf den interessanten Gedankenaustausch mit unseren Kollegen und Lesern.

Mareen Bruns & Maxie Hochmuth

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