Vor mehr als einem Jahr warnten viele Experten davor, es könne ein gefährliches Machtvakuum entstehen, wenn statt diplomatischen Lösungsansätzen eine militärische Auseinandersetzung gegen Baschar al-Assad bevorzugt werden würde. Dass dieser Konflikt nicht mehr diplomatisch zu lösen sei, war dennoch der allgemeine Konsens.
Über Monate hinweg wurden Oppositionelle, die sich im bewaffneten Kampf mit einem Diktator Assad auseinandersetzten, aus dem Ausland unterstützt; darunter auch sunnitische Islamisten von Seiten diverser arabischer Staaten. Währenddessen haben wir geschlafen.
Wach wurden wir erst wieder, als aus Teilen eben dieser bewaffneter Oppositionellen, die aus dem Ausland unterstützt wurden, ein ekelhafter Tumor erwachsen war, der uns allen unter den Namen IS, ISIS oder ISIL bekannt wurde. Scheinbar aus dem Nichts. Aber wie gesagt: Gewarnt hatten viele Experten vor exakt einem solchen Szenario.
Und heute? Heute scheint der einzige Ausweg aus dieser Misere zu sein, kurdische Kämpfer in der Region mit Waffen zu beliefern. Kämpfer, unter denen sich auch Gruppierungen befinden, die von uns als Terroristen eingestuft werden und sich seit Jahrzehnten in einer bewaffneten Auseinandersetzung mit dem Nato-Mitglied Türkei befinden.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt
Also: Der vermeintlich einzige Weg gegen einen Diktator führte zu einer Katastrophe, die scheinbar nur eingedämmt werden kann, wenn wir es riskieren, Terroristen mit Waffen zu unterstützen, die eben diese Waffen gegen uns richten könnten.
Well played, devil.
Well played.