DIB – Die Integrationsblogger  sind zweifellos eine schnell wachsende Internet-Gemeinde. Sie haben bereits nach nicht mal einem Jahr 20.000 verschiedene Besucher erreicht – und das ohne Werbungen und anderen Öffentlichkeitskampagnen. Das zeigen unsere aktuellen Serverstatistiken. Nach meiner Teilnahme an der Zahnräder Konferenz, bei der ich versuchte, den Blog als ein Projekt vorzustellen wurde uns klar, dass wir seine Kriterien öffentlich bekannt geben sollten. Ich will meinen Lesern einen kurzen Einblick in das Geschehen geben.

Erstmal vorab, die Frage die wir uns stellen sollten: Was ist eigentlich eine gesellschaftspolitische Plattform? Eine Plattform ist ein Raum der Kommunikation und ein Netzwerk zwischen den Beteiligten, das auf Gedanken- und Wissensaustausch basiert. Sie ist unserer Meinung nach nicht zwangsweise homogen, sondern kann und soll unterschiedliche Perspektiven enthalten. Es muss kein Konsens herrschen. Disputs, Kontroversen, Dissensen, Meinungsverschiedenheiten und Disharmonien sind wünschenswert. Somit ist Diversität, d.h. die Unterschiedlichkeit bzw. Farbigkeit,  eines der Hauptziele einer gesellschaftspolitischen Plattform. Es müssen Debatten geben. Punkte, an denen sich mehrere Menschen einfach nicht einig sind. (Kriterien). Wichtig ist, sich auf Augenhöhe zu begegnen und die Konstruktivität der Diskussion nicht zu verlieren. Das dritte Kriterium ist das Management, sei es das Zeitmanagement bei der Teamarbeit, als auch das Bereitstellen der finanziellen Mittel, durch Sponsoren, Werbungen. Dazu gehört aber auch das Managen der einzelnen Gedanken, der Versuch, das Maximum an Effizienz bei der Übermittlung der Ideen zu erreichen. Ich möchte dies gern durch ein Gleichnis aus den Wirtschaftswissenschaften verdeutlichen. Unsere Rhetorik ist hier die Ressource, die Argumentationsstruktur die Qualität des Produktes und die Wissensgrundlage der technische Stand des Unternehmens. Der Effekt ist das Produkt selbst und am Ende werden Sie umso reicher bzw. besser, je mehr sie von dem Produkt verkaufen. Jedes Individuum entwickelt sich sein Leben lang, eignet sich Wissen an, verbessert also seine Rahmenbedingungen. Eine gesellschaftspolitische Diskussionsplattform richtet sich an die Öffentlichkeit, so sollte jeder in der Lage sein, mit seinen eigenen Gedanken und Meinungen zur Diskussion beizutragen.

DIB entstand zu Zeiten der Integrationsdebatte, die Mitte 2010 durch Sarrazin ausgelöst wurde. Daher wählten wir diesen Titel. Die Integrationsblogger schreiben allerdings nicht nur über Integration, sondern auch themenübergreifend. Der Name „DIB-Die Integrationsblogger“ schränkt nicht zwangsläufig die Themenvielfalt ein. Daher auch der Zusatz „Plattform für Gesellschaft, Politik und Integration“. Denn für die Integrationsblogger ist Integration in der sozialen Wirklichkeit längst kein Thema mehr. Es ist festzuhalten, dass DIB nicht als Blog im klassischen Sinne zu verstehen ist, sondern vielmehr als eine „Tür“ zum interkulturellen Verständnis.

DIB ist heute ein 11-Monate altes Projekt. Sie wurde am 27. September 2010 von Herrn Resul Özcelik, Soziologiestudent und Vater von drei Töchtern, und mir, gegründet.

Heute sind wir ein Team, das sich aus mehreren Studenten und Akademikern zusammensetzt, die ihren Lesern einen tiefen Einblick in die europäische Politik, Wirtschaft und in das gesellschaftliche Leben aus ihren individuellen muslimischen Perspektiven geben wollen. Das heißt natürlich nicht, dass bei uns ausschließlich muslimische Autoren gewünscht sind. Wir hatten bereits auch Interviews und Beiträge mit und von christlichen oder jüdischen Engagierten. Wir arbeiten auf einer demokratischen Grundlage und stehen für Frieden, den interkulturellen und interreligiösen Dialog, für Menschenrechte und für ein aktives Mitwirken der Muslime in der Mehrheitsgesellschaft. Wir legen sehr viel Wert auf moralische bzw. ethische Werte. Daher versuchen wir möglichst, destruktive Kommentare oder Beiträge zu zensieren, die mit den Grundwerten der universellen menschlichen Moral nicht vereinbar sind. DIB gibt die Themen vor, über die diskutiert werden soll, anstatt eine reaktionäre Haltung gegenüber der Politik zu haben. DIB steht für eine bessere Bildungs- und Integrationspolitik in Deutschland. Die Probleme der Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Bereich Bildung ist für uns ein sehr heikles und wichtiges Thema. Durch eine multilinguale Publikation versuchen wir Leser aus dem ganzen deutsch-, englisch- und türkischsprachigem Raum zu erreichen. Gleichzeitig versucht DIB seinen Mitwirkenden die Chance zu geben, sich im Journalistischen Sektor weiterzubilden. DIB ist für uns wie eine Schule. Wir sind der Überzeugung, dass es da draußen viele Menschen gibt, die im Schreiben, Fotografieren oder bei der Designarbeit talentiert sind. Diesen Leuten wollen wir die Gelegenheit geben, ihre Talente auszuschöpfen.

DIB hat ein internes Team, zusammengesetzt aus Administratoren, Lektoren, Autoren und Designern. Der Leser / die Leserin, der/die sich nach dieser faszinierenden Abenteuergeschichte ehrenamtlich mit uns engagieren möchte, schickt uns bitte eine Bewerbungsmail an die Adresse info@integrationsblogger.de, mit seinen/ihren persönlichen Fähigkeiten, Zielen und einer kurzen Persönlichkeitsbeschreibung.


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Studiert Wirtschaftswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum. Derzeit engagiert er sich an verschiedenen Projekten und Institutionen. Dazu gehören politische Hochschularbeit oder auch ehrenamtliches Engagement in diversen Netzwerken und NROs. Er schreibt als freier Autor für verschiedene Publikationen.

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