Neben der Prostitution ist die Spionage eines der ältesten Gewerbe der Welt. Mata Hari, Doktor Sorge, Günter Guillaume – all das sind bekannte Namen aus dem Reich von 007. Ihre Arbeit war eine Frühform des totalitären Überwachungsstaats. Wie es heute geht zeigt uns Google. Die Kooperation der Datenkrake mit CIA und NSA ist längst kein Geheimnis mehr. Seit fast zehn Jahren arbeitet Google mit Geheimdiensten zusammen. Die Google-Datenbank ist für CIA und NSA komplett offen. Doch damit nicht genug. Google war auch so „freundlich“ zusätzlich eine Software namens Intellpedia zu entwickeln, mit der sich weltweit 37.000 CIA Agenten in Datenbanken einloggen können. Und weil man sich mit den Geheimdiensten so gut versteht, hat Google auch noch den NSA-Schnüfflern eine Software zur Verfügung gestellt, mit der sich spielend leicht Infos über jede beliebige Person abrufen lassen.
Da will die EU natürlich nicht hinten anstehen. Und so haben sich die, von uns hoch bezahlten Beamten, überlegt: „Das machen wir jetzt auch.“ Und zack hat die EU das „Europäische Institut für Telekommunikationsnormen (ETSI)“ beauftragt eine entsprechende Software zu entwickeln, mit der Geheimdienste und Polizei in Echtzeit Zugriff auf alle Cloud-Dienste und sozialen Netzwerke erhalten kann. EU Kommissarin Neelie Kroes fordert nun einen einheitlichen Rechtsrahmen der Cloud – man könnte es auch anders formulieren: Sie fordert einen Freifahrtschein alles und jeden im Netz zu überwachen. Denn um nichts anderes geht es hierbei – um die totale Überwachung der Bürger. Neelie Kroes ist also sozusagen Mata Hari 2.0. Während die US-Behörden jedoch nur US-Anbieter zur Mitarbeit zwingt, will die EU ihren Zugriff unabhängig vom Serverstandort erreichen.
Das wird die EU uns so natürlich nicht sagen. Sie verkauft es uns, wie wir es aus der Vergangenheit gewohnt sind, wenn es darum ging den Bürger immer ein Stück weit gläserner zu machen. Die Strategie dabei ist einfach und simpel: „Mach den Menschen erst mal Angst, dann kannst Du alles durchsetzen“. Und so wird sicherlich, wie bereits in den USA, das Verkaufsargument sein, dass man sich vor der Terrorgefahr schützen muss. Wäre Karneval nicht schon vorbei, müsste man jetzt eigentlich einen Tusch spielen.
Die Nutzer erhalten natürlich, wie immer, von den Überwachungsmaßnahmen keine Kenntnis. Die Internet-Provider sollen den Datenstrom über einen Server umleiten, auf dem die Ermittler Zugang haben. Die Technik nennt sich „Dynamic Triggering“ und steht beim ETSI kurz vor der Vollendung.
Tipp: Am besten meiden Sie Cloud-Dienste aller Art. Auf sozialen Netzwerken sollten Sie Ihre Infos begrenzen – auf absolut harmlose Dinge. Statt Google verwenden Sie besser die Suchmaschine Ixquick. Und in E-Mails sollten Sie eine heikle Korrespondenz führen. Denn 007 ist in der Wolke und liest alles mit. Selbst bei Amazon.
[twitter_hashtag hash=“Überwachung, Google, ETSI, CIA, sozialenetzwerke, Überwachungsstaat“ number=“3″ title=““Tweets für {https://integrationsblogger.de/agent-007-in-der-wolke/?lang=de}“]