Gibt es eigentlich auch stille Explosionen oder Erdbeben, die nicht einmal anhand der Richter-Skala gemessen werden können? Es gibt sie. Und wenn Sie mich fragen: Die Türkei macht dies leider Gottes möglich. Kritische Augen werden förmlich geblendet, das Selbstbewusstsein der Menschen sinkt und es wird allem und jedem das Vertrauen entzogen oder versucht, anderen die eigene politische Ausrichtung schleichend oder offen aufzuoktroyieren. Die Lage wird so sehr verunsichert und strapaziert, dass man als Otto Normalverbraucher überhaupt keine Wahl mehr hat, um rational zu entscheiden. Änderungen werden verteufelt und Routine zur Errungenschaft erhoben.

Wenn Politiker anfangen, irgendwelche Telefon-Abhörmaßnahmen oder Videoaufnahmen der anderen Parteien als Mittel zu benutzen, um Ihre Wahlpropaganda zu pushen, fragt man sich, inwieweit man der türkischen Politik Seriosität und Glaubwürdigkeit schenken sollte. Absolut inakzeptabel ist, wie Freundschaften von über 30 Jahren aufgrund solch missratener Wahlkampagnen zusammenbrechen. Leider muss man zugeben, dass das, was sich in der Türkei momentan ereignet, dazu führen wird, dass am 30. März auf jeden Fall das Volk verlieren wird und die Politik himmelhoch jauchzend weiter ihren Weg gehen wird. Von wegen, das Volk bestimmt. Wie kann man über Demokratie reden, wenn im Takt Verschwörungstheorien als Mittel herangezogen werden, um Menschen Monate vor den Wahlen regelrecht zu konditionieren? Beweislose Gerüchte werden in der Bevölkerung verbreitet, unbedacht Gesetze innerhalb weniger Tage umgesetzt werden und vieles mehr.

Ich frage mich, warum in Deutschland keine Ton-Aufnahmen oder Videoaufnahmen in die Medien kommen. Oder die Politik nicht Tausende von Kandidaten für die Kommunalwahl diktiert, ohne auf den Willen der Basis Rücksicht zu nehmen. Klar gibt es Einzelfälle, wo etwas nicht rund läuft, aber eben nicht am laufenden Band.

Demotivation der Bevölkerung vor der Kommunalwahl

Politik kann so hinterhältig sein, dass man das einfache Volk gar nicht mit solchen unnötigen Informationen belasten möchte. Immerhin geht es hier um die Motivation der Bevölkerung, sich an der Politik zu beteiligen, um eine konstruktive Gemeinschaft zu bilden. Manchmal ist weniger Wissen mehr als man denkt.

Für Otto Normalverbraucher ist es wichtig, sich im Klaren zu sein, dass all dies am 31. März vorbei sein wird und es sein kann, dass die lange aufgebauten wirtschaftlichen und sozialen Errungenschaften des Landes mit einem Mal zunichte gemacht werden können. Das Wissen über die vielen Missstände und Skandale dürfte aber im Volk genau jene Begeisterung bremsen, die nötig wäre, um die richtigen Leute in die Politik zu bekommen. Der Medienkonsum wird dabei definitiv nicht weiterhelfen, da nicht einmal diese imstande sind, seriös und objektiv zu berichten.

 

 

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Interesse an vieles mit einer anderen Perspektive an Ereignissen. Naturwissenschaftler.

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