Viele der Leser werden sich vielleicht fragen, ob nun der Begriff „Integration“ auch noch in Zusammenhang mit den naturwissenschaftlichen Disziplinen gebracht wird. Irritiert werden sie sein. Nein keine Sorge. Alles im gesellschaftlichen Bereich. Alles im Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen.
Ich habe während einer kleinen „Deutschpause“ keine neue mathematische Formel erfunden. Der Versuch, die Kindheit als gemeinsamen Nenner aller Menschen zu sehen, ist nach wie vor mein Favorit und nicht zu vergessen, eben eine Formel. Doch liefern wir alle eine Zahl für die Statistiken. Für die Bürokratie, letztlich sind wir allesamt, eben eine Nummer. Wenn es uns nicht mehr gibt, dann irgendwann, eine Nummer weniger. Das sind wir für die Bürokratie. Eine Nummer aus der Zahlenvielfalt der Mathematiker und der Zahlenerfinder! Derer, die meine Seelenquäler sind. Nicht zu vermeiden, der Umgang mit den Zahlen. Eine Qual, für solche, wie mich. Pfui, diese Zahlen! Wenn Menschen statistisch erforscht werden sollen, dann freut sich Onkel Sarazzin am meisten. Es soll weiter seine Aufgabe bleiben; das Ausgehen von Zahlen und Wahrscheinlichkeiten. Ich habe mich entschlossen, nichts habe ich mit Zahlen und über Ziffern zu teilen.
Den Kontakt zur Mathematik habe ich nach der Grundschule abgebrochen. Bis zum Abitur habe ich keine neue Beziehung zu den Zahlen aufbauen wollen. Nichts am Hut mit den Zahlen, würde Onkel Waldemar aus der Nachbarschaft meinen. Platt und einfach. Nichts am Hut mit Zahlen. Meine Mathelehrerin in der Oberstufe glaubte sehr daran, ich würde die Formeln doch noch verstehen und fassen. Da sie sich als bestätigt wissen wollte, überredete sie ihren Mann, Professor der Mathematik, mir Nachhilfe zu erteilen. Am Ende der Geschichte wusste sie, gescheitert war ihre These. Trotz Professor der Mathematik. „Wenn´s net geht, dann eben net.“
Eine Matheklausur in der Oberstufe, die Gelegenheit, Gedichte zu verfassen! Meine Lehrerin, kommentierte diese Gedichte während den Korrekturen sogar: „Was willst Du in der Zeile so und so nun meinen?“ Schönes Gedicht, lassen wir an die Wand malen! Noch bevor die Rotschrift besagte; „mangelhaft“…, hast wieder falsch geraten!
Meine liebe,
liebe Mathelehrerin, wie gerne würde ich die Zahlen besiegen!
Alleine ihr zuliebe, aber nicht machbar gewesen.
Damals und heute noch!
Stärker war eben die Schrift und
mächtiger die Sprachen!
Eine Mathelehrerin wusste sich, am Tage des Abiballs, für die Schönschrift- Klausuren in Mathe, bei mir zu bedanken! Im folgenden Gedicht, wurde der Sieg über die Zahlen ehrenhaft bekanntgegeben! Zitiert hat sie mich, gesprochen zu Allen:
„Oh, glücklicher Du,
wie Du
die Zahlen durchblickst!
Was würde ich nicht geben,
mehr als Addition und Division,
zu verstehen!
Oh, du Formel,
Oh Du Zahl, bitte lass diese Stunden,
schnell rasen,
in mir warten Worte und Du verlangst,
ich soll weiter mit dir kämpfen und bei Dir bleiben!“
Nein keine Sorge. Wie sie merken, habe ich die Mathematik längst verlassen. Es geht um die Natur. Schlichte, einfache Natur! Die Natur, dessen Gesetze über uns herrschen. Die Natur, noch wie sie ist. Draußen im Garten von meinem Bruder, der kurz vor Reiseantritt meinte, ich solle auf den Garten aufpassen! Versprochen ist versprochen. Auf den Garten soll ich aufpassen. Während meine Kinder sich im Garten austoben durften, hatte ich meinem Bruder, ein wenig die helfende Hand angeboten. Ich war dabei, als Thymian und Minze gesät wurden. Habe ein paar Samenkörner in den Händen gehalten. Mir nicht viel dabei gedacht!
„Was du säst, das wirst du mal ernten“,
heißt es in vielen Kulturen und Sprachen.
Sprachen und Kulturen können Brücken bauen und verbinden.
Zahlen und Formeln können Statistiker einsetzen und gut gebrauchen.“
Nun war es soweit. Was einmal gesät wurde, sollte nun geerntet werden. Thymian und Minze; für den Salat, der Salat für den kommenden Besuch. Stolz ging ich in den Garten! Pflückte achtsam. Die Gerüche überstiegen jeden Geruch. Besiegten alle anderen Gerüche. Frischer Thymian und frische Minze, aus Gärtners Hand. Beides, meine ich, waren am Anfang ihrer gemeinsamen Geschichte trockene Samenkörner. Ich wusste, um ihrer Trockenheit. Ich hielt sie doch in meiner Hand, noch bevor sie auf die Erde fielen. In der Farbe ähnelten sie sich… Was aus ihnen geworden ist? Ich muss, bevor ich den Salat abschmecke, noch mal und noch mal überlegen: Es waren beide am Anfang doch einfache, trockene Samenkörner gewesen. Hatte wieder angefangen zu versuchen, dieses Wunder in Worte zu fassen. Vergeblich. Salat war gegessen und der Besuch verabschiedet. Übriggeblieben sind am Ende, unvollkommene Gedanken. Einzig und allein ein paar Stichpunkte.
- Am Anfang waren sie trockene Körner.
- Denke Dir: was für eine Kunst steckt dahinter?
- Beide erfüllen eine Aufgabe: der eine bitter im Geschmack, der andere erfrischend, wie der frische Regen an einem heißen Sommertag, aber zusammen sind sie stark.
- Ihre gemeinsame Geschichte: leblose Trockenheit
- Für wen diese Existenz?
Unerwünschte Schnecken und undankbar und oberflächliche Menschen, die diese Kunst nicht einmal bemerken, ihre Existenz sogar gerne hinterfragen und diskutieren. Sollen sich dann nicht lieber Schnecken bedienen?
Verärgert bin ich. Ja verärgert. Wie kann man Thymian und Minze in der Literatur zusammenfassen? Würden wir diese Geschichte nun einmal biologisch betrachten, würden viele wieder nach dem Chlorophyll und der Photosynthese fragen. Die Geschichte von Thymian und Minze erschweren und dann wieder zu sehr vereinfachen.
Die Kunst ist aber eine andere. Die Kunst der Natur.
Der Natur, die über uns herrschende!
Und dann wieder der Herrscher über die Natur!
Die Kunst spricht das Herz an.
Möchte, dass wir unsere Herzen, noch vor unseren Augen öffnen!
Den Weg für die Augen, einmal freimachen.
Frei von Zahlen und lästigen Formeln.
Schlussthese:
Und was ist mit uns Menschen? Dieselben Gedanken unvermeidbar auf uns übertragen:
- Am Anfang waren wir Ungewiss, niemand wusste, außer unserer Mutter, dass es uns bald geben würde und sollte.
- Dann waren wir: Denken sollten wir- was für eine Kunst steckt dahinter? (dünne Augenbrauen- dicke Augenbrauen, große Nase- kleine Nase, braune, blonde und schwarze Haare…und so weiter und so fort…
- Thymian und Minze erfüllen eine Aufgabe: Was ist unsere Aufgabe? Was ist nun unser Geschmack?
- Bitter in Worten oder erfrischend in unseren Hoffnungen? In guter Kombination miteinander, sind Thymian und Minze im bunten Salat, stark. Was ist mit uns, wenn wir kombiniert werden? Auf was setzen wir, wir, die vernünftigen Menschen? Konkurrenz oder gemeinsame Stärke. Debatte oder Handlung?
- Unsere gemeinsame Geschichte: eben die‚ eine leblose Ungewissheit.
- Für was nun unsere Existenz?
Beantworten sollten wir diese Fragen. Am Anfang der Geschichte, standen sich trockene Samenkörner gegenüber. Dann fielen sie auf die Erde. Zuerst kam die Trockenheit, anschließend der Regen. Natur hatte entschieden, sie sollten das Leben gewinnen. Leben und den Menschen oder eben den Schnecken dienen! Wir wissen, im Geschmack, im Typus waren sie verschieden. Doch gemeinsam wieder miteinander voller Frieden! Sie dienten den Menschen, wurden missachtet, einfach gegessen. Der Künstler, der dieses Wunder hat geschaffen, wollte den Menschen mitteilen, eines sollten sie niemals vergessen:
Am Anfang waren sie alle ein Teil des Ungewissen. Einzeln und allein.