Der „Koordinierungsrat für die Pflege und Zukunft der türkischen Muttersprache” (Türkçem-Anadilim-Geleceğim), kurz: TAG, verabschiedet am 21. Februar, dem „Internationalen Tag der Muttersprache”, in Kölnim Rahmen einer feierlichenUnterzeichnung sein Grundsatzprogramm.

Der Internationale Tag fördert Respekt und gegenseitiges Verständnis

Der von der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) ins Leben gerufene Gedenktag setzt sich neben der Mehrsprachigkeit auch die „Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt” als Ziel und wird seit dem Jahr 2000 jährlich am 21. Februar zelebriert. Die UNESCO erhofft sich durch die Förderung von Muttersprachen, Fremdsprachenunterricht und Mehrsprachigkeit mehr Respekt und gegenseitiges Verständnis in der Welt.

Breite zivilgesellschaftliche Unterstützung

Der TAG-Koordinierungsrat hat sich die nachhaltige und effektive Erhaltung bzw.den Gebrauch der türkischen Muttersprache zur Aufgabe gemacht. Das Grundsatzdokument wird im Beisein nahezu aller zivilgesellschaftlicher Organisationen deutsch-türkischer Herkunft während eines zeremoniellen Akts im Kölner Antik Bristol Hotel im Beisein von zahlreichen offiziellen Gästen unterzeichnet und der breiten Öffentlichkeit bekanntgegeben. Der Koordinierungsrat hat es erstmals geschafft, die in Deutschland zahlreich vertretenen türkischstämmigen NGOs gemeinsam unter einem Dach zu versammeln. Zu den Unterstützern des TAG-Koordinierungsrats zählen die Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa e.V. (ATIB), die Föderation der Türkischen Lehrervereine in Deutschland e.V. (ATÖF), die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB), die Föderation der Türkische Elternverbände in Nordrhein Westfalen e.V. (FÖTEV), die Islamische Gemeinschaft Milli Görüş (IGMG), die Union der Europäisch-Türkischen Demokraten e.V. (UETD), der Verband Islamischer Kulturzentren e.V. (VIKZ), die World Media Group AG sowie weitere Verlage, Presseorgane, Elterninitiativen, Lehrer- und Philologenverbände.

Rafet Öztürk: „Mehr nachhaltige Basisarbeit“

Der Koordinierungsrat hatte bereits im Jahre 2011 mit verschiedenen Universitäten, Instituten und Wissenschaftlern Tagungen durchgeführt, um die Zukunftsfragen der türkischen Muttersprache zu diskutieren und zu benennen. Türkische Zeitungen wie Hürriyet, Sabah, Zaman und andere Medien haben ebenso ein großes Interesse am Zustandekommen der Initiative des Koordinierungsrats, da ihre Publikationen in türkischer Sprache erscheinen. 

Rafet Öztürk, Sprecher des TAG,erklärt: „Bezüglich der türkischen Muttersprache gab es in der Vergangenheit vielfältige Bemühungen und Plattformen, die wichtige Dienste erbracht haben. Wir haben jedoch gemerkt, dass wir mehr Basisarbeit leisten müssen, sodass die türkische Sprache zukünftig noch nachhaltiger gelehrt und gelernt werden kann. Für die türkischstämmige Gesellschaft in Deutschland kann das nur von Vorteil sein.“ Ergänzend fügt Lehrerin Arife Demirgeçen, die unter anderem auch Türkisch unterrichtet, hinzu: „Je mehr Sprachen ein Mensch beherrscht, desto mehr kann er der Gesellschaft und sich selbst nützen. So wie es im Ausland deutsche Sprachkurse, Kultur- und Sprachinstitute gibt, ist es auch für Deutschland ein Gewinn, wenn die Menschen hier fähig sind, mehrere Sprachen gleichzeitig auf hohem Niveau zu sprechen.“ Demirgeçen weist zudem darauf hin, dass sowohl deutsche als auch türkische Universitäten studentische Austauschprogramme zum Erlernen der jeweiligen Sprachen anbieten.

 

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Ist Politologe, Historiker, Autor und freier Journalist. Zuletzt erschienen seine Bücher: „Islam in Deutschland – Deutscher Islam?” sowie „nach-richten: Muslime in den Medien”.

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